Zwischen Klimaschutz und Kirchenreform

ZdK Herbst Vollversammlung

Eine große Bandbreite an Themen lag vor den Mitgliedern des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, die sich vom 8.-10. Dezember 2022 zu ihrer Vollversammlung in Berlin trafen.

Nach dem obligaten Bericht der Präsidentin, Dr. Irme Stetter-Karp , stellte das Thema Klimaschutz einen Schwerpunkt dar. Dem einführenden Vortrag des Staatssekretärs im Bundeswirtschaftsministerium, Sven Giegold, folgte eine Podiumsdiskussion unter Leitung von Annegret Kramp-Karrenbauer, an der neben dem Staatssekretär auch Prof. Dr. Ottmar Edenhofer (Direktor des Potsdam-Institutes), Pirmin Spiegel (Misereor), Eva-Maria Welskop-Deffaa (Deutscher Caritasverband) und Hildegard Müller (Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie) teilnahmen. So vorbereitet konnten die ZdK-Mitglieder dann in die Diskussion und Beschlussfassung eines entsprechenden Antrages gehen.

Ebenfalls in diesen Themenbereich gehörte ein Initiativantrag, der die Unterstützung der Weltnaturkonferenz in Montreal zum Inhalt hatte.

 

Ein weiterer Themenschwerpunkt war der Synodale Weg. Als Beobachter des Prozesses von außen, teilte der Präsident der Jesuitenkonferenz für Afrika und Madagaskar, P. Agbonkhianmeghe E. Orobator SJ, aus Nigeria seine Eindrücke mit der Versammlung. Weiter beschloss das ZdK seine Unterstützung für die Einrichtung eines Synodalen Ausschusses, der einen Synodalen Rat auf Bundesebene vorbereiten soll und wählte seine Vertreter:innen für diesen Ausschuss.

Im Gefolge der missratenen Abstimmung des Synodalen Weges zum Thema Sexualethik befasste sich die Vollversammlung mit verschiedenen Facetten des Themas. So unterstützt das ZdK die Anliegen der in Frankfurt an einigen Bischöfen gescheiterten Erklärung in Hinsicht auf die Anerkennung verschiedener geschlechtlicher Identitäten und sexueller Orientierungen und begrüßt Bemühungen der Bundesregierung das bisherige „Transsexuellengesetz“ durch ein „Selbstbestimmungsgesetz“ zu ersetzen.

Hinsichtlich der Fälle sexualisierter Gewalt fordert das ZdK die Stärkung der Rechte Betroffener, sowie die Aufnahme dieses Tatbestands im Rahmen von seelsorglichen Beziehungen ins Strafgesetzbuch. Die Mainzer Theologin Dr. Regina Heyder wies in einem eindrücklichen Vortrag aber auch auf die tiefen Verwundungen durch spirituellen Missbrauch hin.

Erfreuliches gibt es in Sachen Katholikentag zu vermelden: das ZdK nimmt für das Jahr 2026 die Einladung des Bistums Würzburg an.